MAGISCHE ROSSE
INGRID VON KRUSE
06.11.–25.11.2007
MAGISCHE ROSSE
INGRID VON KRUSE
06.11.–25.11.2007
Vor achtzehn Jahren hörte Ingrid von Kruse in der Wiener Hofburg Hufgetrappel und witterte Pferdeluft. »Blitzartig wie aus einem Traum standen sie wieder vor mir, Lipizzaner riesengroß aufgebäumt, bläulich-weiß im Neonlicht gegen den nachtschwarzen Gewitterhimmel – wie Marmorbilder«. Angezogen von der Magie dieser zurückhaltenden Spezies lichtet Kruse zwischen 1989 und 2003 Pferde in der Stierkampfarena, beim Trabrennen, auf Gestüten, im Zirkus oder beim Palio in Siena ab. Dabei sind die Hauptakteure Schimmel und Rappen, die in Einklang mit der verwendeten Schwarz-Weiß Fotografie stehen. Komplettiert wird die Hommage an die edlen Rosse durch symbolträchtige Aufnahmen von Reiterdenkmälern und Pferdebildnissen aus der Antike bis in die neuere Zeit.
Die in Hamburg lebende Fotografin zeigt in ihren poetischen Arbeiten die verklärte Schönheit des Pferdes. Stärke, Energie, Geschmeidigkeit, Demut und Eleganz werden in ihren Fotografien in Szene gesetzt. Kraftvolles Muskelspiel, wild wehende Mähnen, vibrierende Nüstern intensivieren die magische Wirkung ihrer Pferdefotografien. Zart verwischte Bewegungsstudien, anmutige Nahaufnahmen, archaische Silhouetten sowie intime Studien des Sozialverhaltens erschließen dem Betrachter den Mythos Pferd.
»Das Thema ‚Magische Rosse’ bedeutete für mich nicht den Sprung in das Reich der Mythen und Träume, sondern vor diesem Hintergrund wollte ich in meinen Bildern der Poesie, der Magie, der Schönheit der ‚riesigen, nervösen Geschöpfe’, wie sie Hans Magnus Enzensberger in einem Brief nennt, im Diesseits auf die Spur kommen.« (Ingrid von Kruse)